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Gottes Wort wird Fleisch

In die Schule des Gotteswortes gehen: von verschiedenen Menschen aus der Bibel lernen, mein eigenes Leben mit Gott zu gestalten

So vielfältig, wie Menschen in der Bibel Gott als wirkmächtig in ihrem Leben erfahren und auf diese Erfahrung reagieren, so unterschiedlich und doch immer lebensprägend kann es auch heute sein, sich auf diesen Gott, diese „Wirklichkeit, die den Menschen unbedingt angeht“ (Karl Rahner) einzulassen. Es gibt nicht das eine, endgültige, abgerundete und abgeschlossene Gottesbild und die damit verbundene Gotteserfahrung in der Bibel. Dieses Bild ist bunt, vielschichtig, auch kantig, und offen für Erweiterungen (daher auch die Überlänge des Liedes, das dennoch nur exemplarisch und nicht abgeschlossen ist).

 

1. Mit Eva zu lernen, noch Leben zu schenken,
wenn schon das Paradies verloren scheint,
auch wenn ich gefallen bin, weiterzugehen:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
Refr.: Denn Gottes Wort wird Fleisch, wird konkret in Raum und Zeit.
Gottes Wort eröffnet neue Wirklichkeit.
Gottes Wort hat Zukunft, Gottes Wort ist Hoffnungskraft,
die wie in alten Zeiten neues Leben schafft.
2. Mit Noach zu lernen, nicht unterzugehen,
wenn alle Zeichen auf Sturmwind stehn,
nach Unheil und Untergang den Regenbogen sehen:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
3. Mit Abraham zu lernen, den Aufbruch zu wagen,
noch in den dunklen Nächten Sterne sehn.
Auf Gottes Verheißung mein Leben zu bauen:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
4. Mit Hagar zu lernen, nicht Sklavin zu bleiben,
die Würde finden, die tief in mir steckt,
in Wüsten des Lebens die Quelle entdecken:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
5. Mit Jakob zu lernen, in nächtlichen Stunden
mit Gott zu ringen, der mir fremd erscheint,
gesegnet am Morgen nach Hause zu gehen:
in die Schule des Gottewortes gehn.
6. Mit Josef zu lernen, den Träumen zu trauen,
die Gott in meine dunklen Nächte schickt,
ohne es zu ahnen, die Zukunft zu bauen:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
7. Mit Schifra und Pua den Widerstand lernen,
wo das Gesetz nicht dem Leben dient,
Gott mehr zu gehorchen als menschlichen Mächten:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
8. Mit Mirjam zu lernen, die Pauke zu schlagen,
zu tanzen, wenn die Not gewendet ist,
mit Frauen und Männern Befreiung zu feiern:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
9. Mit Israel zu lernen, im Wechsel der Zeiten
mit Gottes Hilfe meinen Weg zu gehn,
auch Durststrecken durch manche Wüste bestehen:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
10. Mit Rut zu lernen, dort Heimat zu finden,
wo Menschen treu an meiner Seite stehn,
mit Frauen solidarisch das Leben gestalten:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
11. Mit David zu lernen, Gott Lieder zu singen,
der zu mir steht, auch wenn ich schuldig bin,
Verantwortung für meine Taten zu tragen:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
12. Mit Jona zu lernen, Gott nicht zu entfliehen,
wenn er mich ruft und meine Stimme braucht,
prophetisch und kritisch für Recht einzustehen:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
13. Mit Elija zu lernen, Gott neu zu erfahren,
wenn mein Bild von ihm nicht mehr weiter trägt,
im hörenden Schweigen ihn neu zu erahnen:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
14. Mit Judit zu lernen, als Frau stark zu werden,
mich nicht zu beugen unter die Gewalt,
nach Wegen zu suchen, wo alle verzweifeln:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
15. Mit Hiob zu lernen, auch Leid zu ertragen,
wo Gott nur schweigt und keine Antwort gibt,
in Krisen zu reifen und Sinn zu erfahren:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
16. Mit Maria zu lernen, für Gott mich zu öffnen,
wenn er unvermutet in mein Leben tritt,
auch ohne zu verstehen mein Jawort zu geben:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
17. Mit Hanna zu lernen, das Wort zu ergreifen,
an Orten, wo man Frauen schweigen heißt,
Gott zu erkennen und von ihm zu sprechen:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
18. Mit Petrus zu lernen, auch zweifeln zu können,
und dann erfahren, dass das Wasser trägt,
auch nach dem Verrat noch Vertrauen erleben:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
19. Mit Marta den Blick für das Wesentliche finden,
nicht blind zu werden vor Betriebsamkeit,
Maria, die Stille, als Schwester zu lieben:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
20. Mit Magdalena zu lernen, den Schmerz auszuhalten,
nicht fortzulaufen vor Tod und Grab,
und dann die erste Zeugin der Auferstehung werden:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
21. Mit Paulus zu lernen, mein Leben zu ändern,
wenn die Erkenntnis wie ein Blitz mich trifft,
Erfahrung an andere weiter zu geben:
in die Schule des Gotteswortes gehn.
22. Mit Frauen und Männern und ihren Geschichten,
einmalig so wie du und ich es sind,
von Gott angesprochen, durchs Leben begleitet,
in den Spuren des Gotteswortes gehn.

 

Text: Hans Waltersdorfer
Melodie: Hans Waltersdorfer
Entstehungsjahr: 2003

Veröffentlichungen

Du findest Noten bzw. Aufnahmen zu diesem Lied in folgenden Medien

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