Nach 20 Jahren habe ich nun endlich die für mich optimale Lösung gefunden, mein umfangreiches Dia-Archiv (30.000 Dias liegen im Dornröschenschlaf) zu digitalisieren. Die Frage „Scannen oder Abfotografieren?“ kann ich für mich nun eindeutig mit „Abfotografieren“ beantworten (mehr darüber …).
Vorbereitungen
Zugute kommt mir dabei, dass ich mit meiner Canon EOS 5D Mark III eine hochwertige Vollformatkamera besitze und das 100 mm Makroobjektiv von Canon seit Jahren mein Lieblingsobjektiv ist. Der Digitalisierungsadapter von JJC für Dias und Negative ist die optimale Ergänzung und ermöglicht ein flüssiges Arbeiten. Dabei wird ein Vorsatz vor das Makroobjektiv geschraubt, in dem sich eine Halterung für zwei Dias hin und her schieben lässt, die Helligkeit des vorgeschalteten LED-Lichtes kann in mehreren Stufen geregelt werden.
Die mit einem Luftpinsel von oberflächlich anhaftendem Staub befreiten Dias liegen seitenrichtig vorsortiert vor mir auf einem Leuchtpult. Jetzt erweist es sich als sehr hilfreich, dass ich frühzeitig begonnen habe, meine Dias systematisch zu archivieren, denn die vorhandene Buchstaben-Zahlen-Kombination muss ich nun notieren, um die digitalisierten Bilder später entsprechend richtig umzubenennen. Eine weitere Voraussetzung habe ich Gott sei Dank auch immer eingehalten: die Dias müssen glaslos in dünnen Rahmen (maximal 2 mm) gefasst sein.
Arbeitsschritte
Nun beginnt die konzentrierte Arbeit.
Das Fotografieren
- Die ersten beiden Dias werden in die Halterung gesteckt und das LED-Licht eingeschaltet. Auf dem Tisch vor mir steht ein Schemel, auf den ich die Kamera gelegt habe, sodass sie nun in guter Augenhöhe vor mir liegt und mir ein ruhiges Hantieren ermöglicht.
- Ich schalte die Kamera in den Live-View-Modus und stelle das Motiv mithilfe des Objektivs manuell scharf. Die 10-fach-Lupe im Live-View (und meine eigene Kurzsichtigkeit) helfen mir dabei, die richtige Schärfe zu finden, notfalls stelle ich auf das Filmkorn oder einen Staubpartikel auf dem Dia scharf.
- An dieser Stelle könnte ich bereits über die Farbtemperatureinstellung der Kamera evtl. Fehlfarben im Dia korrigieren. Ich bevorzuge aber eine fixe Farbtemperatureinstellung von 6200 K, die dem Lichtwert der Lichtquelle entspricht.
- Mit niedrigem ISO-Wert, Fixblende 8 und den Belichtungskorrekturregelungen der Kamera fotografiere ich nun ein Dia nach dem anderen. (Schärfe bei jedem Dia neu justieren!)
- Die aufgenommenen Bilder werden im raw-Format gespeichert.
Grundbearbeitung am PC
- Herunterladen der Aufnahmen auf den PC
- Anpassung der Dateinamen an die Originalnummerierung der Dias
- Entwicklung der Bilder aus dem raw-Format: Anpassung von Belichtungswerten, Farbtemperatur, Farbton, Dynamik, Sättigung, Dunstentfernung, Gradationskurven.
Sind diese Einstellungen für das erste Bild vorgenommen, lassen sich folgende ähnlich belichtete Bilder der gleichen Serie in der Regel mit gelegentlichen kleinen Nachjustierungen relativ zügig entwickeln. - Das so erzeugte Bild wird nun gleichgerichtet, evtl. um 90° gedreht und auf Format beschnitten (das Bild füllt bei der Aufnahme nicht die volle Sensorfläche aus und ist aufgrund der Beweglichkeit der Halterung auch meist ein wenig schief).
- Bilder, die ich nur archivieren, aber vorerst nicht weiterverwenden will, speichere oft bereits in diesem Stadium im jpg-Format.
- Plane ich, ein Bild in meiner Website-Galerie zu präsentieren oder für sonstige Bildschirmanwendungen zu gebrauchen, muss ich eine Grundretuschierung von Störungen durch Staub und Kratzer vornehmen. Diese erfolgt in Photoshop je nach Motiv mithilfe des SRDx-Filters von LavasoftImaging (als Photoshop-Plugin erwerbbar) und/oder optisch/manuell.
Gleichmäßige und kontrastarme Bildflächen (Himmel) lassen sich mit dem Plugin sehr gut und schnell retuschieren. Bei detailreichen und stark strukturierten Bildelementen würden durch die Software aber auch kleine Details, Schatten, feine Linien etc. entfernt. Somit nehme ich für diese Bilder bzw. Bildbereiche eine optische Sichtung und manuelle Retusche vor.
Dazu skaliere ich das Bild auf eine 60 – 80%-Vorschaugröße und kann so mit zwei bis drei Scrolldurchgängen die gesamte Fläche auf auffällige Punkte oder Haarlinien von Staubfäden kontrollieren. Bei den meisten Bildern reichen einige wenige Klicks mit dem Bereichsreperatur-Pinsel, um diese zu eliminieren. Für jede Art der Bildschirmverwendung reicht diese Grundretusche vollkommen.
Einige Beispiele, für das, was von meiner Grundretusche erfasst wird und was nicht, findest du weiter unten …
Nach meinen bisherigen Erfahrungen (mehr als 3000 Dias in 6 Wochen) schaffe ich auf diese Weise ca. 20 bis 30 Bilder in der Stunde. Wenn du dich von der Qualität meiner Ergebnisse in meiner Fotogalerie überzeugen willst: Das neu angelegte Kapitel Dia-Archiv wird sich im Lauf der Zeit sicher noch weiter füllen. Und alle Reiseimpressionen vor 2006 stammen ebenfalls aus meinem Dia-Archiv.
Fazit
Der Riesenvorteil dieser Methode liegt in meinen Augen darin, dass ich das Grundmaterial sehr rasch auf dem PC zur Verfügung habe und dann von Bild zu Bild entscheiden kann, wieviel weitere Aufmerksamkeit und Arbeit ich ihm widmen will. Das Vorliegen der Datei im raw-Format ermöglicht umfassende und tiefgreifende Bearbeitungen, sodass das Endresultat oft besser aussieht als das Original.
Den einzigen Nachteil sehe ich darin, dass ich das Bild nicht im Prozess des Aufnehmens von Staub und Kratzern befreien kann, sondern dies erst im Nachhinein erledigen muss. Je nach Intensität dieser Bearbeitung kann das der zeitaufwändigste Schritt sein.
Aber: Es bleiben am Ende wohl nur wenige Bilder übrig, die eine intensive Tiefenreinigung in der 100%-Ansicht oder besser noch größer (120%) brauchen, weil ich sie etwa für einen hochqualitativen großformatigen Druck brauche. Und bei vielen Bildern erspare ich mir sogar die Grundreinigung, weil ich sie ohnehin nur zu Erinnerungszwecken archivieren will.
Und: Alle diese Bearbeitungsschritte müssen nicht sofort erfolgen, sondern können je nach Bedarf und Zeit nach und nach geschehen. Das Wichtigste: Ich kann mein Archiv in viel kürzerer Zeit als durch Scannen auf den PC speichern, und ich habe jederzeit die Möglichkeit, ein Bild neu und mit anderen Parametern aus der raw-Datei heraus zu entwickeln.
Mein Angebot: Dias digitalisieren
Wenn diese Beschreibung für dich zwar informativ, aber aus irgendeinem Grund nicht nachvollziehbar ist (weil z.B. deine Kamera da nicht mithalten kann, du nicht die nötige Zeit dafür hast oder …), kann ich dir Folgendes anbieten:
Ich übernehme für dich gegen eine faire Aufwandsentschädigung das Digitalisieren deiner Dias (Kleinaufträge bis 1000 Stück) und stelle dir die raw-Datei und ein grundbereinigtes jpg-Bild in voller Auflösung zur Verfügung.
für Kleinmengen bis 1000 Dias
- Du schickst mir deine unverglast gerahmten Kleinbilddias mit einer maximalen Rahmendicke von 2 mm.
Bei dickeren oder verglasten Rahmen müsste ich einen Rahmenwechsel vornehmen (€ 0,20/Dia).
- Ich behalte mir nach Rücksprache die Zurückweisung von problematischen (stark verschmutzen bzw. unscharfen und/oder stark fehlbelichteten) Dias vor.
- Die Versandkosten für Anlieferung und Rückversand trägst du.
- Abfotografieren der Dias im raw-Vollformat 3:2 (ca. 5000 x 3300 px) mit einer Canon EOS 5D Mark III, dem Canon EF 100mm USM Makroobjektiv und dem JJC 35mm Digitalisierungsadapter mit LED Beleuchtung
- erste Belichtungskorrekturen bereits beim Abfotografieren der Dias
- Entwicklung und Bearbeitung der Bilder per Photoshop aus dem raw-Format
- softwaregestützte Staub- und Kratzerentfernung und/oder (je nach Motiv) optische Kontrolle und manuelle Nachbearbeitung
Diese Bereinigung bezieht sich auf die Entfernung gröberer Punkte und Haarlinien, die sich in einer normalen Vollbildschirmansicht (ca. 25 - 50% der vollen Bildgröße) störend bemerkbar machen würden. Wenn du das Bild für großformatige Drucke oder andere hochwertige Anwendungen brauchst, musst du eventuell für eine weitere Detailbereinigung kleinster Staubpartikel selbst sorgen.
- Du bekommst das bearbeitete Bild im jpg-Format (ca. 4600 x 3000 px, 10 – 15 MB) und die raw-Datei (ca. 30 MB) und hast damit alle Möglichkeiten einer hochwertigen Weiterverarbeitung deines Bildes selbst in der Hand.
- Eine Übertragung der Originalnummerierung auf die Dateien ist möglich, wenn die Dias entsprechend beschriftet sind.
- Retournierung der zugesandten Dias und Lieferung der digitalisierten Dateien auf einem USB-Stick, den entweder du mitgeschickt hast oder den ich in Rechnung stelle (Datenmenge für 100 Dias: ca. 3,5 GB).
- Ich garantiere die sorgfältige und vertrauliche Behandlung deiner Dias und die Löschung aller Daten, sobald du mir bestätigst, dass du die Daten erhalten hast und alles in Ordnung ist.
- Aufwandsentschädigung: € 90,-/100 Dias
- kleinere Mengen: € 1,20/Dia
Schreib mir deine Vorstellungen und Wünsche, damit ich dir ein konkretes Angebot unterbreiten kann: